Diablo 4: Vessel of Hatred - lohnt sich das Add-on?

Das Add-on „Vessel of Hatred“ für Diablo 4 ist ein “make it or break it” Moment für die Serie. Es stellt sich nämlich die Frage, ob Blizzards Hack-and-Slash-Rollenspiel die Herzen seiner Fans zurückgewinnen kann, oder ob die Kritikpunkte der letzten Zeit zu schwer wiegen.

Vessel of Hatred schafft es tatsächlich, eine aufregende neue Klasse und einige bemerkenswerte Features einzuführen. Alle Probleme sind damit aber leider nicht gelöst und es werden einige Fragen für die Zukunft der Reihe aufgeworfen. Wird sich Diabolo 4 weiter weg von seinen Wurzeln als Solo-Game bewegen? In dieser Rezension gehen wir auf die Stärken und Schwächen von Vessel of Hatred ein und schauen uns dafür das Gameplay, die Story und das Gesamterlebnis an.

Die Entwicklung von Diablo 4: Ein Schritt nach vorn mit Stolpersteinen

Vessel of Hatred schafft es tatsächlich, das Franchise mit einigen Innovationen wieder nach vorne zu bringen. Allerdings ist dabei nicht alles Gold was glänzt und wie fast schon erwartet gibt es einige Kritikpunkte.

Im Großen und Ganzen macht das Add-on Spaß und kann jede Menge Unterhaltung bieten. Allerdings wird diese positive Erfahrung immer wieder getrübt. Es scheint, dass jedem positiven Punkt leider auch etwas Negatives gegenüber steht. Ob es nun an künstlerischen Entscheidungen oder mechanischen Verbesserungen liegt, Vessel of Hatred ist gleichermaßen aufregend und frustrierend. Aber schauen wir uns das Ganze einmal genauer an.

Fesselndes Gameplay mit kleinen Rückschlägen

Der Kern des Gameplays von Vessel of Hatred baut auf dem starken Fundament von Diabolo 4 auf und wird den meisten Fans daher zusprechen. Es gibt weiterhin dynamische Kämpfe, die genauso befriedigend sind, wie es Diabolo Fans erwarten. Eine große Neuerung ist die Einführung einer neuen Klasse.

Die Geistgeborenen kommen mit einem sehr flexiblen und komplexen Build-System, bei dem sich Kreativität auszahlt. Sie ermöglicht außerdem eine schnelle Fortbewegung über weite Strecken. Dadurch sorgt die neue Klasse für ein neues Spielerlebnis, da sie eine große Auswahl an möglichen Builds bietet und den Kämpfen mehr Tiefe verleiht. Ein Reddit-Spieler meint sogar, dass er dadurch mit dem Spiel so viel Spaß hat, wie noch nie zuvor.

Und hier kommen wir leider schon zu dem ersten “aber”. Denn das positive Erlebnis wird durch einige technische Probleme getrübt. Die Optimierung ist noch nicht so gut ausgereift wie bei dem Basisspiel, es kommt häufig zu Bugs und Glitches, oder sogar fehlenden Skripten. Durch diese Fehler wird das Spielerlebnis gestört und das ganze hinterlässt einen faden Nachgeschmack. Das Spiel wird zwar nicht unspielbar, aber sie beeinflussen das Gesamterlebnis trotzdem deutlich.

Die Geschichte: Ein düsteres Dschungelabenteuer

Die Storyline von Vessel of Hatred entführt die Spieler in die Dschungelregion Nahantu. Es handelt sich um eine weiterführung der Geschichte von Neirela, einer Figur aus dem Grundspiel, die Mephistos Seelenstein gestohlen hat.

Die Dschungellandschaft bietet einen sehr lebendigen Schauplatz, passend dazu beginnt die Geschichte der Erweiterung mit einem idyllischen, märchenhaften Ton. Für Diabolo Fans mit Sicherheit ein zunächst ungewöhnlicher Anblick. Während die Atmosphäre unbeschwert ist, bilden die düsteren Themen des Spiels einen starken Kontrast. Durch den starken Unterschied stechen sie noch mehr heraus und können Diabolo Fans begeistern.

Verpasste Gelegenheiten in der Erzählung

Der Bösewicht Urivar ist eine verpasste Chance für einen perfekten Antagonisten und sorgt damit für eine große Enttäuschung in Bezug auf die Geschichte. Urivars Nebenhandlung, bei der es um die Radikalisierung der Kirche des Lichts geht, hätte der Kampagne eine zusätzliche Ebene moralischer Komplexität und menschlicher Dunkelheit verleihen können.

Anstatt mehr darauf einzugehen, taucht er allerdings nur in einigen wenigen Missionen auf. Dann wird seine Handlung plötzlich aufgelöst, sodass man als Spieler das Gefühl hat, dass seine Geschichte nie komplett erzählt wurde.

Dennoch gibt es in der Kampagne einige gut durchdachte Quests und thematische Kontraste, die Spaß machen. In der Hauptgeschichte werden die Themen Kooperation und Vertrauen der Isolation und dem Hass gegenübergestellt. Das geschieht zum Beispiel durch Gefährten und Söldner, die sich dem Spieler anschließen und so Momente schaffen, in denen Teamwork betont wird - was für Diabolo eher untypisch ist, da es sich ursprünglich um ein Solo Game handelt.

Das Gute, das Schlechte und der brutale Cliffhanger

Der Cliffhanger: Frustrierend und doch spannend

Zum Ende von Vessel of Hatred wartet ein dicker Cliffhanger auf die Spieler, der gleichzeitig ärgerlich, aber auch spannend ist. Auf der einen Seite macht es den Spielern Lust auf mehr und sie sind gespannt auf die endgültige Auflösung.

Andererseits ist die fehlende Auflösung frustrierend, vor allem, weil man das Gefühl hat, dass der Handlungsbogen gerade erst in Schwung kommt. Mit Sicherheit wird diese letzte Wendung für einige Diskussionen unter den Spielern sorgen, da sie recht kontrovers ist und ziemlich mutig. Sie steckt voller religiöser und nihilistischer Untertöne, die eine Diskussion anheizen können.

Um zu erfahren, wie die Geschichte von Mephisto endet und wie sich Hass und Verrat auswirken werden, müssen die Fans also wieder warten. Bei einigen wird der Cliffhänger mit Sicherheit jede Menge Vorfreude auf das nächste Add-On auslösen, was mit Sicherheit auch der Plan war. Es ist aber auch verständlich, dass manche Spieler frustriert sind, auf die Auflösung der Geschichte warten zu müssen, da man gerade erst das Gefühl hatte, dass die Story in Fahrt kommt.

Mephisto: Ein Schurke, der die Show stiehlt

Die Darstellung von Mephisto schafft es, als einziger Aspekt der Erweiterung, mich komplett zu überzeugen.

Jede Szene, in der er auftaucht, ist fesselnd, denn er verkörpert Charme und Schrecken in gleichem Maße. Er ist manipulativ, grotesk und charismatisch - Eigenschaften, die ihn zu einem der denkwürdigsten Antagonisten in der jüngeren Diablo-Geschichte machen. Seine Anwesenheit verleiht der Geschichte Spannung und Dramatik und hält die Spieler in Atem, wann immer er auftaucht.

Inhalt und Funktionen: Lohnenswerte Ergänzungen

Verbesserte Beute und komplexe Charakterentwicklung

Zu den größten Verbesserungen, die Vessel of Hatred mit sich bringt, gehört das überarbeitete Beutesystem. Die Drop-Raten, in denen Ausrüstung ausgeteilt wird, wurde von Blizzard angepasst. Das Ergebnis ist überzeugend, da man das Gefühl hat, die Belohnungen jetzt auch eher verdient zu haben.

Bei den Gegenständen wurden die unnötigen „heiligen“ Rängen entfernt, wodurch es leichter ist Fortschritte zu machen. Außerdem wurde das Charakterentwicklungssystem weiter vertieft, indem die Runen und Söldner hinzugefügt wurden. So haben Spieler mehr Möglichkeiten, mächtige Builds zu erstellen.

Diese Mechanismen erinnern an Online-Casinos. Schließlich weiß man nie, mit welchen Parametern ein Gegenstand fallen wird. Das gibt den Spielern auf der Suche nach der besten Ausrüstung ein Gefühl der Vorfreude und Aufregung. Wem das noch nicht genug Spannung und Adrenalin ist, der kann in die Welt des Glücksspiels eintauchen und die vielen rezensionen lesen Casinoseiten in Österreich besuchen, wo sie expertenmeinungen von fachleuten über Glücksspielseiten finden können.

Ob Sie nun mit unerbittlichen Nahkampfangriffen Verwüstung anrichten, verheerende Zauber aus der Ferne beschwören oder eine Mischung aus beidem weben möchten, es gibt ein Build, das Ihren Wünschen entspricht.

Schwarze Zitadelle: Eine fragwürdige Raid-Richtung

Mit dem Dungeon „Schwarze Zitadelle“ wurde dem Spiel eine weitere spannende Endgame Aktivität hinzugefügt. Der Schlachtzug fühlt sich gut durchdacht an und ist durchaus auch herausfordernd.

Trotzdem wird diese Ergänzung nicht allen gefallen, insbesondere bei eingefleischten Diabolo Fans, könnte er zu Missmut führen. Denn um erfolgreich zu sein, braucht es Teamarbeit und das passt nicht ganz zu Diabolo, das eigentlich eher auf Solospiel ausgelegt ist.

Würde es sich um eine Ausnahme handeln, wäre es für die meisten Fans mit Sicherheit kein Problem, allerdings stellt sich die Frage, welche Richtung die Entwickler in Zukunft mit Diabolo einschlagen. Und hier kommt bei vielen die Angst auf, dass es in Richtung MMO gehen wird. GamePro sagt über die Schwarze Zitadelle:

‘Aber stellt euch darauf ein, dass ihr euch gut mit anderen Spieler*innen absprechen müsst, um die drei Flügel abschließen zu können. Ohne Sprachchat kommt ihr nicht weit.’

Eine starke Ergänzung mit Raum für Verbesserungen

Alles in allem ist Vessel of Hatred durchaus eine solide Erweiterung und bietet Diabolo Fans einige Gründe zu dem Franchise zurückzukehren.

Die Kämpfe sind dynamisch, es gibt eine fesselnde neue Klasse und der Antagonist sorgt für eine spannende Story, die viele Gründe bietet, zu Diablo 4 zurückzukehren. Auf der anderen Seite sorgen die Probleme mit der Optimierung, unterentwickelte Features und die unfertige Handlung dafür, dass einige Fans dem Add-On zunächst fernbleiben werden.

Pros:

• Getreu der Diabolo Formel gibt es dynamische und fesselnde Kämpfe
• Die Klasse der Geistgeborenen bietet vielfältige Optionen für den Aufbau
• Mephisto ist ein herausragender Bösewicht, der der Geschichte Tiefe verleiht
• Verbessertes Beutesystem und lohnender Fortschritt im Endgame

Cons:

• Technische Probleme, einschließlich Bugs und Glitches
• Einige erzählerische Elemente fühlen sich unterentwickelt an, insbesondere der Bösewicht Urivar
• Der Schlachtzug „Dunkle Zitadelle“ drängt Diablo 4 in die Richtung eines MMOs
• Die Geschichte lässt zu viel offen und endet mit einem frustrierenden Cliffhanger

Für Fans der Serie ist Vessel of Hatred ein lohnendes Spiel, aber es ist klar, dass Blizzard noch einiges zu tun hat, bevor Diablo 4 sein Potenzial voll ausschöpfen kann.