Online Casinos weiter auf dem Vormarsch
Yuriy SheremetAktuell ist Schleswig-Holstein noch das einzige Bundesland, welches Lizenzen für Glücksspiele im Internet vergibt. Wer im TV in der Werbepause Spots von entsprechenden Anbietern sieht, dem begegnet daher stets der Hinweis, dass das beworbene Angebot „nur für Personen mit Wohnsitz oder gewöhnlichem Aufenthaltsort in Schleswig-Holstein“ gilt. Während derzeit noch darüber gestritten wird, ob solche Werbung trotzdem bundesweit ausgestrahlt werden darf, haben sich die Länder bereits Anfang des Jahres auf eine Glücksspielreform geeinigt, weshalb der Markt wohl spätestens im Sommer 2021 geöffnet wird. Wer jetzt schon in die Vorbereitung gehen will, findet die potenziell besten Casinos u. a. hier.
Die Gründe für den anhaltenden Aufschwung der Online Casinos sind vielseitig. Einerseits spielt sicherlich die fortschreitende Digitalisierung, die alle Branchen betrifft, auch hier eine Rolle. Wer auf das gediegene Ambiente einer Spielbank verzichten kann oder für den die mögliche Kleiderordnung bzw. das anzutreffende Publikum eine vielleicht auch soziale Hürde darstellt, der kann beim Onlineangebot der Glücksspielanbieter bequem von zu Hause Zerstreuung und Spielspaß finden und vielleicht sogar auf den ganz großen Geldgewinn hoffen. Doch auch das Angebot ist online breiter gefächert. Während die Spielbanken vor Ort sich meistens z. B. nur auf klassische Tischspiele konzentrieren oder nur eine handvoll verschiedener Spielautomaten anbieten, so ist die Auswahl im Internet naturgemäß größer – und vor allem immer nur einen Klick entfernt.
Glücksspielstaatsvertrag wird überarbeitet
Dass der Boom der Online Casinos den Staat zum Handeln zwingt, ist nachvollziehbar. Schon seit Jahren ringen die einzelnen Bundesländer um eine Neuauslegung des Glücksspielmarktes in Deutschland, denn die massiven technischen Veränderungen in der jüngeren Vergangenheit haben die bislang unregulierten Glücksspielangebote regelrecht explodieren lassen. Hat bislang wie eingangs erwähnt nur Schleswig-Holstein entsprechende Lizenzen vergeben, so haben die Ministerpräsidenten der Länder mittlerweile einem neuen Staatsvertrag grundsätzlich zugestimmt. Nun muss dieser von den jeweiligen Landesparlamenten noch abgesegnet werden, so dass der neue Staatsvertrag dann am 1. Juli 2021 an den Start gehen könnte – dann läuft der aktuelle nämlich aus.
Sollte es dazu wie geplant kommen, dann wären bislang die oft in einer rechtlichen Grauzone befindlichen Glücksspiele im Internet wie Slots oder auch Poker Spiele künftig grundsätzlich erlaubt, wobei die Regierung hier allerdings strenge Regelungen zum Schutz der Spieler plant. So will man die Anbieter zur Einführung einer Sperrdatei verpflichten, zudem soll es bei Glücksspielen im Internet ein monatliches Einzahlungslimit geben. Konkrete Zahlen gibt es hier noch nicht, aber unbestätigten Berichten zufolge ist von einem Maximalbetrag in Höhe von 1.000 Euro die Rede.
Der Staat will mitverdienen
Während Maßnahmen zur Suchtprävention richtig und wichtig sind, stört sich der Staat aber sicherlich auch an der Tatsache, dass ihm das unregulierte Glücksspiel keinerlei Einnahmen generiert. Während Spielbanken und in Schleswig-Holstein gemeldete Unternehmen Abgaben auf ihre Einnahmen zahlen müssen, gehen die Umsätze vieler Online Casinos an der Staatskasse vorbei, während staatliche Angebote wie Lotto aufgrund des Wettbewerbs Erträge verlieren. Anbieter, die zwar im EU-Raum angemeldet sind, aber nicht über eine deutsche Konzession verfügen, sind derzeit rein rechtlich betrachtet illegal. Da man gegen deren Nutzung jedoch nicht wirklich vorgehen kann, werden sie faktisch betrachtet weitgehend geduldet. Mit der neuen Regulierung wären die Angebote dann von heute auf morgen legal und der Staat darf sich vom milliardenschweren Glücksspielmarkt eine Scheibe von abschneiden.
Yuriy Sheremet - Experte für Mobile Gaming und Esports bei Shootern und MOBA-Spielen.
Bei EGamersWorld arbeitet Yuriy, wie schon 2020, als er dem Portal beitrat, mit Inhalten, wenn auch mit Anpassungen in seinem Verantwortungsbereich.